Mit dem Pilotrohrvortrieb werden insbesondere kleinere Außendurchmesser von DN 200 unterirdisch verlegt. Dieses Verfahren ermöglicht eine ressourcenschonende und von einer etwaigen Bebauung unabhängige Rohrverlegung.

Hierzu wird im ersten Schritt eine Pilotbohrung klassischerweise im Bodenverdrängungsverfahren hergestellt. Durch das Drehen der als schrägen Ebene ausgeformten Spitze des Pilotrohres kann bei dessen Vorpressen eine Richtungskorrektur vorgenommen und die gewünschte Richtung und Neigung der Bohrung sichergestellt werden.

Nach erfolgreicher Herstellung der Pilotbohrung wird diese in weiteren Schritten mit unterschiedlichen Verfahren bis zum gewünschten Nennmaß aufgeweitet und das endgültige Produktrohr nachgeschoben.

Die exakte Steuerung der initialen Pilotbohrung erfolgt dabei durch unsere Video-Messsysteme. Diese bestehen zunächst aus einem mit einer Videokamera und Zoomoptik modifizierten Theodoliten. Mit der gewünschten Zielneigung und -richtung wird eine in der Spitze des Pilotrohres montierte LED-Zieltafel beobachtet.

Abweichungen von der Sollachse können hiermit sofort erkannt werden. Die Korrektur wird durch eine Pilotrohrdrehung eingeleitet. Die Drehung wird beendet, sobald sich die Steuerachse auf dem Mittelpunkt der Fernrohrstrichplatte befindet. Danach erfolgt mit dem Vortrieb automatisch eine Korrektur in Höhe und Richtung. Stimmt der Mittelpunkt der Zieltafel mit dem der Fernrohrstrichplatte überein, ist die Sollachse erreicht.

Unser Video-Messsystem VM-17 verfügt über die praktische Möglichkeit der Fernfokussierung des Theodoliten-Fernrohres über den Monitor MF-03.

Darüber hianus verfügt das System über einen stufenlosen, manuellen Zoom der Kameraoptik.

Zur exakten Richtungsüberprüfung und -einstellung werden die Theodoliten mit einem drehbaren und präzisen Zenitokular ausgestattet.

Der speziell entwickelte Flachbild-Monitor MF-03 ist baustellengerecht ausgelegt; neben spritzwassergeschützem Gehäuse mit Schutzklasse IPxx, besteht der eigentliche Bildschirm aus einem speziellen vollflächig verklebten Glas-Monitor-Verbund. Dadurch zeichnet er sich durch seine Robustheit und hervorragende Bildqualität, auch von einem seitlichen Blickwinkel her, aus.

Die zu diesem System passende LED-Zieltafel ist wasserdicht und verfügt über einen integrierten Li-Ion-Akku, zweistufige Übertemperatur-Warnung und eine automatische Stromsparfunktion. Letztere überwacht die Lage der Zieltafel und wird bei anhaltendem Ruhezustand aktiviert. Nach einer definierten Drehbewegung wird diese wieder aufgehoben.